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21.05.2021

Glossar Dysphagie

Ein Verzeichnis der wichtigsten Begriffe

Autor: Astrid Wessels (Logopädin und Fachtherapeutin für Kau- und Schluckbeschwerden)

Bei der Dysphagie handelt es sich um ein sehr facettenreiches Thema, das viele Betroffene oder Angehörige täglich beschäftigt. Wie bei jeder Krankheit wimmelt es nur so von Fachbegriffen und Fremdwörtern, die schnell verwirren können. Diese hilfreiche Sammlung der wichtigsten Begriffe rund um die Schluckstörung soll etwas Licht ins Dunkel bringen.

Die wichtigsten Begriffe von A-Z

Apraxie: Das Sprechen und die orale Vorbereitungsphase des Schluckens sind motorisch (muskulär) betroffen

Aspiration: Eintritt von Speichel, Speisen und Flüssigkeiten in die Luftröhre (unterhalb der Stimmlippen)

Aspirationspneumonie: Lungenentzündung infolge einer Aspiration. Durch Mundbakterien verunreinigtes „Material“ gerät durch eine Aspiration über die Luftröhre in die Lunge

Bolus: schluckfertig geformter Bissen

Dehydration: Austrocknung des Körpers

Dysarthrie: Sprechstörung durch eine Beeinträchtigung der Sprechmuskulatur

Dysphagie: Schluckstörung

 

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FEES (Fiberendoskopische Evaluation des Schluckens): unter Verwendung eines flexiblen Endoskops wird durch die Nase das Schlucken und die umliegenden Körperstrukturen bis zu den Stimmlippen untersucht.

Gaumenbögen: liegen beidseitig  in der Mundhöhle auf Höhe der Nasenmandeln an der Halsseite

Haltungsänderung: die Veränderung der Körper- bzw. Kopfhaltung soll ggfs. die Schlucksicherheit erhöhen

Hamstern: Essensreste werden in den Wangentaschen, unter der Zunge und/oder an den oberen und unteren Zahnreihen gesammelt. Passiert häufig unbemerkt.

Hustenreflex: Schutzreflex, zur Beseitigung von Fremdkörpern und Sekret aus den Atemwegen

Konsistenz: Beschaffenheit eines Lebensmittels/Flüssigkeit

Larynx: Kehlkopf

Mangelernährung: Nach der Definition der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist eine Mangelernährung  „ein Zustand des Mangels an Energie, Protein oder anderen Nährstoffen, mit messbaren Veränderungen von Körperfunktionen, mit einem dadurch ungünstigen Krankheitsverlauf, aber durch Ernährungstherapie reversibel.“ 

Mukositis: schmerzende Entzündung der Mundschleimhäute. Es können Rötungen,  Schwellungen und/oder offene Stellen entstehen

nasale Regurgitation/ nasale Penetration: Eindringen von Speichel, Sekret, Nahrung  usw. in die Nase.

Obstipation: Verstopfung

Ösophagus: Speiseröhre

Glossar

Ösophagussphinkter, oberer (OÖS): oberer Schließmuskel der Speiseröhre (zwischen Rachen und Speiseröhre)

Ösophagussphinkter unterer (UÖS): unterer Schließmuskel der Speiseröhre am Übergang zum Magen

PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie) Sonde: Verfahren, bei dem eine Sonde zur Ernährung aus dem Magen über die Bauchwand nach außen vorgeschoben wird

Penetration: Eintritt von Speichel, Speisen und Flüssigkeiten in die Luftröhre (oberhalb der Stimmlippen)

Pharynx: Rachen

Presbyphagie/Presbydysphagie: Veränderung des Schluckakts durch Alterungsprozesse

Schluckmanöver: Schlucktechniken, die die Veränderung des Schluckens bewirken und dadurch die Schlucksicherheit erhöhen

stille Aspiration: Eindringen von Speichel/Essen/Trinken in die Luftröhre ohne Husten und ohne Veränderung des Stimmklangs

Stimmlippen: zwei Muskeln im Kehlkopf, die primär fürs Sprechen zuständig sind. Während des Schluckens legen sie sich eng aneinander und verschließen die Luftröhre als Schutz vorm Verschlucken.

Stridor: pfeifendes Atemgeräusch bei der Ein- und/oder Ausatmung

Velum: hinteres Drittel des Gaumens

VFS (Videofluoroskopie/Videofluoroskopische Schluckuntersuchung): Videoaufzeichnung des Schluckens

Viskosität: wird in der Regel als Konsistenz (=Fließgeschwindigkeit) bezeichnet

Xerostomie: Mundtrockenheit

Zenker-Divertikel: sackförmige Ausstülpung der Schleimhaut, z.B. des Rachens

Über den Autor



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